Vergangene Woche nominierte Carsten Krömer, Landestrainer der Schleswig-Holsteinischen Triathlon Union, seinen Nachwuchskader für die Saison 2021. Auch die drei Talente vom Sport-Club Itzehoe Constantin Johannsen, Laura Mählmann und Lena Miller, die von André Beltz trainiert werden, konnten sich qualifizieren.

Training, Training, Training. So sah der Alltag für die drei jungen Triathleten*innen des SCI Constantin Johannsen, Laura Mählmann und Lena Miller kurz vor dem zweiten Lockdown im November aus. Ziel war es, bei der eigentlich im November anstehenden Sichtung, die für den Landeskader erforderlichen Leistungen zu erbringen. Doch wie so vieles im vergangenen Jahr musste die Sichtung abgesagt werden und so auch die zweite, welche für den Februar geplant war.

Als Reaktion auf die Absagen beschloss der Vorstand der Schleswig-Holsteinischen Triathlon Union auf Ergebnisse aus der vergangenen Saison sowie Einschätzungen und Prognosen der Trainer*innen zurückzugreifen. Nachwuchstrainer André Beltz vom SCI bestätigte die vielversprechenden Leistungen sowie die Willensstärke seiner Athleten*innen, Landestrainer Carsten Krömer war begeistert und auch der Vorstand überzeugt.

Drei Itzehoer Triathleten*innen können sich nun also über den Kaderstatus freuen. Aber nicht nur sie, auch Trainer André freut sich, denn auf Grund von Ehrgeiz, Disziplin und Talent gehören seine Athleten*innen zu den stärksten ihrer Alterskassen in Schleswig-Holstein, weshalb sie sich den Kaderstatus absolut verdient hätten. Zudem entstünden so neue Herausforderungen, denn bei den nationalen Nachwuchs Cups würden Consti, Laura und Lena die Möglichkeit bekommen, sich in einem extrem stark besetzten Feld, mit den besten Triathleten*innen Deutschlands zu messen.

Um sich in diesen Rennen behaupten zu können, gilt es, die jeweiligen Stärken zu nutzen. Doch um Erfolg zu haben, muss man sich natürlich auch seiner Schwächen bewusst sein, denn nur so kann man an ihnen arbeiten. Dass die SCI Athleten*innen in dieser Hinsicht sehr selbstreflektiert sind zeigen die persönlichen Einschätzungen ihrer Leistungen.

Consti sieht seine Stärken eindeutig beim Laufen, aber auch beim Schwimmen lasse er sich nicht so leicht abschütteln, obwohl er seine unsaubere Schwimmtechnik als Schwäche sieht.

Für Laura, als ursprüngliche Schwimmerin, liegt ihre Stärke vor allem in der ersten Disziplin, dem Schwimmen. Da sie erst im vergangenen Jahr mit dem Triathlon angefangen hat, sei das Laufen noch eine Schwachstelle, denn sie habe bei der dritten Disziplin noch Probleme, mit anderen Triathletinnen in ihrem Alter mitzuhalten.

Lenas Zeit zu zeigen, was sie kann, beginnt mit dem Verlassen des Wassers. Sie sehe sich als stark auf dem Rad und beim Laufen sei sie dann endgültig in ihrem Element. Ihre Schwäche sei dementsprechend das Schwimmen, denn dadurch, dass auch sie erst recht spät mit dem Triathlon begonnen habe, seien ihr andere Athletinnen ihrer Altersklasse in dieser Disziplin weit voraus.

Eine Stärke, die alle drei SCI Athleten*innen gemeinsam haben ist ihre Einstellung zum Sport. Sie wollen ihre Schwächen nicht einfach auf sich beruhen lassen, sondern weiterhin viel trainieren und an ihnen arbeiten. Consti beschreibt sich als stets motiviert und immer alles gebend, während Lena von Adjektiven wie ehrgeizig, ausdauernd sowie zielorientiert spricht. Diese Eigenschaften treffen wohl alle auf die Itzehoer Kaderathleten zu und beschreiben in Summe sehr treffend die Bereitschaft, weiter an sich zu arbeiten, um besser zu werden.

Natürlich sind auch die Triathleten*innen des SCI von den Corona Maßnahmen in ihren Trainingsmöglichkeiten eingeschränkt. Die drei jungen Talente schildern hierbei vor allem die Problematik der geschlossenen Schwimmbäder, denn durch die vielen Monate außerhalb des Wassers werde viel Training nötig sein, um auf den alten Leistungsstand zurückzukommen. Durch den Kaderstatus hätten sie nun zwar die Möglichkeit, dreimal pro Woche in Malente schwimmen zu gehen, doch die Fahrt dorthin dauere jedes Mal sehr lange und zudem seien sechs Stunden Wasserzeit, verglichen mit normalerweise bis zu 12 Stunden pro Woche, immer noch recht wenig. Trotz dessen freuen sich die drei, wieder im Wasser sein zu können, denn das Schwimmen hätten sie schon sehr vermisst.

Das restliche Training, also Laufen, Radfahren sowie Krafttraining, wird momentan von Trainer André Beltz über die Trainingsapp Time2Tri koordiniert. Dies funktioniere hervorragend, da der Austausch über Trainingsinhalte, Trainingsumsetzung sowie Leistungsnachweise so stark vereinfacht werde und somit Zeit und Nerven gespart werden können, so Beltz. Zudem bietet er zweimal wöchentlich ein Athletik-Training per Videokonferenz an, welches von allen Altersgruppen dankend angenommen wird. Generell gibt es momentan viele Online Angebote in der Triathlon-Welt, wie zum Beispiel eine Serie von virtuellen Radrennen der Triathlon Bundesliga, bei welchen auch Consti und Lena aktiv sind.

Trotzdem freuen sich natürlich alle sehr darauf, wieder „in echt“ miteinander Sport treiben zu können. Besonderen Grund zur Vorfreude bietet das für die Osterferien geplante Trainingslager, wo eine starke Basis für die hoffentlich stattfindende Saison aufgebaut werden soll. Diese Basis ist sehr wichtig für die Sportler, denn die SCI Athleten*innen haben sich hohe Ziele für die Saison gesetzt.

Consti erwartet von sich, bei den Deutschland Cups sowie in der Zweiten Triathlon Bundesliga, wo er diese Saison erstmalig startet, um die vorderen Platzierungen kämpfen zu können, um seinen Zielen gerecht zu werden. Ein sehr konkretes Ziel stellt zudem der Wunsch danach, die fünf Kilometer erstmals unter 16 Minuten und 45 Sekunden zu laufen, dar.

Auch Laura hat sich Ziele fürs Laufen gesetzt. Sie möchte es schaffen, die fünf Kilometer unter 20 Minuten zu laufen und freut sich darauf, sich wieder mit anderen Athletinnen messen zu können. Bezogen auf die Deutschland Cups ist sie allerdings etwas zurückhaltender als Consti, denn da es sich um ihre erste Saison im Triathlon handle, hoffe sie, zunächst sich in der neuen Sportart zurechtzufinden und erste Erfahrungen auf nationalen Meisterschaften sammeln zu können.

Natürlich darf auch bei Lena das Ziel einer neuen fünf Kilometer Bestzeit nicht fehlen. Sie möchte die Strecke diese Saison unter 18 Minuten und 30 Sekunden bewältigen. Da es sich bei den Deutschlandcups auch für sie um ihre ersten nationalen Erfahrungen im Triathlon handelt, sei sie erst einmal gespannt, wie sie sich bei diesen Rennen schlägt und möchte sich durch zu hohe Erwartungen an sich selbst nicht zu viel Druck machen. Zudem starte auch sie diese Saison für das Team Bargteheide erstmals in der Zweiten Bundesliga und hoffe dort auf starke Rennen mit der ein oder anderen Platzierung im vorderen Bereich.

Trainer André Beltz sieht Consti, Laura und Lena dank ihrer Einstellung zum Sport, der daraus resultierenden Erfolge, aber grade auch wegen ihrer Persönlichkeiten, als Vorbilder für jüngere Athleten in seinem Verein. Er hofft, dass noch viele junge Talente nachkommen werden, wovon auszugehen ist, denn mit Beltz hat der SCI einen Trainer, der es nicht nur schafft, junge Menschen für den Leistungssport zu begeistern, sondern ihnen auch zeigt, was es bedeutet, langfristige Motivation und lebenslange Leidenschaft zu entwickeln.

Lena Miller